In vielen Bewegungstraditonen gibt es Übungen, die als so grundlegend und unverzichtbar angesehen werden, dass sie zunächst eine Weile praktiziert werden sollten, um Körper und Geist auf intensivere Bewegungen wie z.B. Taijiquan oder die Schwertkunst vorzubereiten.
Im klösterlichen Leben stellten sie darüberhinaus eine wichtige Bedingung für den "Eintritt durch das Tor" dar - jeder Adept musste sich damit befassen.
Aber auch für uns in unserer heutigen Zeit sind die Übungen ein wertvoller Schatz mit einem sehr hohen gesundheitlichen Wert.
Den Beginn bilden Lockerungs-, Aufwärm-, und Dehnübungen ("Tongjin Huagu Gong" - Die Sehnen beweglich machen und die Knochen nähren). Sie führen langfristig zu mehr Kraft, Beweglichkeit und
Koordination und haben positive Auswirkungen auf unsere Faszien: Wir werden lockerer und geschmeidiger. Gleichzeitig wird auch unser Geist durch die Konzentration beschäftigt und nach Innen
gebracht - eine mental zutiefst entspannende Erfahrung.
Die "Sechs Heilenden Laute" sind eine sehr alte daoistische Übungsreihe, die jedem unserer Organe einen bestimmten Laut zuordnet. Durch das regelmäßige Praktizieren werden nicht nur unsere inneren Organe gereinigt, sondern der ganze Körper wird gestärkt und so mit der Lebensenergie Qi angereichert.
Die "13 Stehenden Säulen des Wudang" (in anderen Traditionen auch: "Stehen wie ein Baum")
sind vor allem Standübungen aus den drei inneren Kampfkünsten Taijiquan, Xingyquan und Baguazhang. Wenngleich sie eine z.T. große Herausforderung für die eigene Beharrlichkeit darstellen, stärken sie gerade dadurch unsere innere Kraft und Vitalität.
Jede Übungsstunde besteht zu jeweils einem Drittel aus diesen drei Elementen. Wir üben (sowohl in Präsenz als auch online) in weitgehender Stille. Übungsanleitungen beschränken sich auf das Wesentliche, so dass wir danach gleichermaßen entspannt wie fokussiert in den Tag gehen können.